25.09.2017
Verstopfung, Inkontinenz und Hämorrhoidenhaben sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und doch gelten sie als Tabuthema. Unsere Belegärzte Dr. Daniela Zeller, Fachärztin für Chirurgie und PD Dr. Pascal Frei, Facharzt für Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin, haben in einem spannenden Vortrag die aktuellen Therapiemöglichkeiten erläutert und
aufgezeigt, dass es sich lohnt, über solche Beschwerden zu sprechen und diese zu behandeln.
Wir haben den Referenten drei Fragen zum Thema gestellt:
Was sind die häufigsten Probleme im Zusammenhang mit dem Darm?
Die meisten Patientinnen und Patienten kommen in meine Praxis und klagen über «Hämorrhoiden». Nach der Untersuchung sind aber bei höchstens 20% Hämorrhoiden an den Beschwerden Schuld.
Die häufigsten Probleme, die beim Enddarm und After auftreten, sind Stuhlentleerungsstörungen (Verstopfung aufgrund einer strukturellen oder funktionellen Störung). Ebenso häufig kommen Schmerzen beim Stuhlen oder Blut im Stuhlgang vor.
Was sind aktuelle und moderne Therapiemöglichkeiten und wodurch unterscheiden sie sich von früheren Behandlungen?
Grundsätzlich hat sich nicht sehr viel verändert bei unserer Behandlungstechnik. Was sich jedoch durchgesetzt hat, ist die Sakrale Neuromodulation. Dabei versucht man mit einem Schrittmacher den Darm wieder in Gang zu bringen. Aber auch die Kontinenz kann mit einem Neuromodulator verbessert werden.
Gibt es eindeutige Warnsignale, bei denen ein Arztbesuch dringend empfohlen wird?
Bei Blutungen aus dem Anus insbesondere, wenn es sich um Blutbeimengung im Stuhl handelt, muss zwingend abgeklärt werden, da es sich um ein Karzinom oder um eine Vorstufe des Krebses handeln könnte. Generell sollten Eigentherapien vor allem im Fall von Schmerzen oder Juckreiz, Verstopfung und Inkontinenz, höchstens kurzfristig gutgeheissen werden.
Facharzt für Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin, Mitglied FMH
Fachärztin für Chirurgie, Mitglied FMH
speziell Allgemeinchirurgie und Traumatologie