07.03.2017
Die Hand ist eines der spezialisiertesten «Organe» des menschlichen Körpers. Ihre Einzigartigkeit wird häufig erst beim Auftreten von Funktionseinschränkungen realisiert. Die Arthrose der Fingergelenke ist einer der häufigsten Gründe für solche Funktionsstörungen und die Folgen für den Einsatz im Alltag können erheblich sein.
Dr. med. Sebastian Kluge, Facharzt für Handchirurgie und Chirurgie, hat am 7. März 2017 einen Publikumsvortrag in der Privatklinik Bethanien zum Thema «Fingerarthrose der Fingergelenke» gehalten. Die Besucher im ausgebuchten Saal erfuhren, wie man Symptome erkennt, welche Diagnosemöglichkeiten es gibt und wie die Arthrose therapiert werden kann.
Lesen Sie hier die Antworten des Referenten zu drei Fragen, welche im Zusammenhang mit dieser Thematik häufig auftreten:
Welche Funktionsstörungen kann eine Arthrose der Fingergelenke mit sich bringen?
Die Arthrose der Fingergelenke geht mit Entzündungsschüben einher, die Schwellungen und Schmerzen der betroffenen Gelenke zur Folge haben. In frühen Stadien treten schwellungsbedingte Bewegungseinschränkungen sowie eine schmerzbedingte Kraftminderung auf. Langfristig kommt es durch den zunehmenden Knorpelverlust auch zu mechanisch bedingten Bewegungseinschränkungen sowie zu einer Fehlstellung. und den damit verbundenen Einschränkungen sämtlicher Tätigkeiten des Alltags.
Wie wird die Arthrose der Fingergelenke behandelt?
Die Arthrose kann als Erkrankung nicht geheilt werden. Therapiemaßnahmen richten sich daher nach den Symptomen aus. Neben Wärmeanwendungen und vorübergehender Schienenanlage können entzündungshemmende Medikamente zur Anwendung kommen.
Eine weitere Therapieoption sind Gelenkinfiltrationen mit einem Kortison Präparat. Nicht selten führen sie zu einer mittelfristigen Schmerzlinderung bis Schmerzfreiheit. Bei weiterhin persis tierenden Schmerzen, die konservativ nicht in den Griff zu bekommen sind, kommt eine operative Therapie zum Zug.
Wann ist eine Operation notwendig?
Die Operation steht in der Regel erst am Ende einer Behandlungskette. Grund hierfür ist, dass nach einer operativen Therapie zwar eine Besserung der Schmerzen, nicht immer jedoch ein volles Bewegungsausmaß erwartet werden kann. Die Indikation für eine Operation richtet sich daher nicht nur am Schmerzausmaß sondern auch an der Bewegungseinschränkung aus, die für jedes Gelenk unterschiedlich ausfallen kann. Generell kann man sagen, dass eine operative Therapie dann indiziert ist, wenn konservative Therapiemaßnahmen versagen und sowohl eine Schmerzsymptomatik wie auch eine Bewegungseinschränkung vorliegen.
Handchirurgie und Chirurgie, FMH