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Chronische Verstopfung - kein Tabuthema
21.09.2016
Die Verstopfung ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Problem, über das nicht gesprochen wird, deswegen tun wir es.
Unsere Belegärzte Dr. med. Daniela Zeller (Koloproktologin), Dr. med. Marcel Halma (Gastroenterologe) sowie Jutta Wunderlin (Atem- und Beckenbodentherapeutin) und Stefanie Geisler (Akupunkteurin und Herbalistin) klärten am 20. September 2016 in der Privatklinik Bethanien über dieses unangenehme Thema auf.
Unter chronischer Verstopfung versteht man zu seltene und/oder erschwerte Stuhlentleerungen, welche mit folgenden, fest definierten Symptomen verbunden sind: starkes Pressen beim Stuhlgang, klumpiger oder harter Stuhl, Gefühl der inkompletten Entleerung oder der Stuhlblockierung, weniger als 3 Entleerungen innerhalb einer Woche oder wenn manuelle Manöver zur Entleerung nötig sind.
Wenn eine Verstopfung akut auftritt und Schmerzen bereitet oder wenn Sie über mehrere Wochen anhält, sollte unbedingt ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden.
Chronische Verstopfungen können durch eine strukturelle Veränderung oder durch Koordinationsstörungen im Bereich des Beckenbodens auftreten.
Zur Behandlung werden als erstes konservative Therapien wie Stuhlregulierung, Beckenbodentraining, Biofeedbacktherapie und Toilettentraining angewendet. Sollten diese nicht erfolgreich sein oder treten Folgeerkrankungen wie eine Darmwandausstülpung Richtung Scheide (anteriore Rektozele) oder aus dem After (Rektumprolaps) oder das Abdrücken vom Mastdarm durch Dick- und Dünndarm (Sigmoidozele und Enterozele) auf, kommen meist minimal-invasive Operationen zum Einsatz. Sollte als Ursache ein „träger Darm“ mit Nachweis einer Störung des Nervensystems des Darms sein, kann die Sakrale Neuromodulation (SNM) wirksam sein.
Zur Person
Fachärztin für Chirurgie, Mitglied FMH
speziell Allgemeinchirurgie und Traumatologie