06.06.2016
Wirbelsäulenleiden und damit verbundene Beschwerden sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Es sind nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern vielfach auch jüngere, welche unter den oft langwährenden Beschwerden leiden. Im Rahmen eines öffentlichen Vortrags standen die Experten PD Dr. med. Constantin Klöckner, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Dr. med. Julia Peyer, Fachärztin für Anästhesie, sowie Esther Lanz, Leitung Physiotherapie, Rede und Antwort. Sie gingen ausführlich auf die Ursachen, Möglichkeiten und Therapieansätze ein.
Lesen Sie hier die Antworten des Referenten PD Dr. med. Constantin Klöckner auf drei häufig aufkommende Fragen:
Welches sind die häufigsten Ursachen für Probleme mit der Wirbelsäule?
Verschleiss und verschleissbedingte Veränderungen und Erkrankungen stellen die häufigste Ursache für Probleme mit der Wirbelsäule dar. Allerdings müssen verschleissbedingte Veränderungen nicht unbedingt zu Beschwerden und Schmerzen führen, das heisst viele Menschen haben deutliche Veränderungen, aber keine oder nur sehr geringe Beschwerden.
Welche nicht-operativen und schmerztherapeutischen Ansätze gibt es, um Beschwerden zu lindern?
An erster Stelle stehen Schmerzmedikamente und Physiotherapie. Sollten sich die Beschwerden damit nicht deutlich bessern oder sehr stark sein, ist eine weitere Abklärung notwendig. Bei vielen dieser Patienten kann man dann durch eine sogenannte Intervention oder Infiltration die Beschwerden deutlich und anhaltend lindern und somit eine Operation vermeiden.
Wann ist ein operativer Eingriff notwendig?
Wenn es durch Medikamente, Physiotherapie und Infiltrationen nicht zu einer deutlichen und anhaltenden Beschwerdelinderung oder Beschwerdefreiheit kommt, sollte eine Operationsindikation geprüft werde. Ebenso trifft dieses auf Patienten mit zunehmenden Wirbelsäulenverkrümmungen und -fehlstellungen (Skoliosen, Kyphosen und Spondylolisthesen) zu. Dieses gilt auch für Patienten, welche eine Lähmung oder eine Urin- oder Stuhlinkontinenz bzw. Reithosenanästhesie aufgrund der Rückenproblematik haben. Hier sollte unmittelbar operiert werden, um bleibende Schäden zu vermeiden. Insgesamt ist jedoch zu sagen, dass in den meisten Fällen keine Operation notwendig ist, sondern den Patienten mit den nicht-operativen Therapieformen deutlich und dauerhaft geholfen werden kann.
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Die Privatklinik Bethanien organisiert regelmässig öffentliche Vorträge ausgewiesener Experten aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten. Die aktuellen Veranstaltungen werden jeweils auf unserer Website, Facebook und Linkedin publiziert.
Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Mitglied FMH
speziell Wirbelsäulenchirurgie
Fachärztin für Anästhesiologie, Mitglied FMH